Am 21.06.2022 fand der Online-Sachverständigen-Kongress des IVD Süd statt. Erfahrene Experten und Sachverständige hielten für die Teilnehmer wie gewohnt praxisnahe und zugleich wissenswerte Vorträge bereit.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Stephanie Schäfer, öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige aus Rheinbach mit dem eigenen YouTube-Kanal „Immobilien verständlich“. Die Fachfrau beschäftigte sich mit der Bewertung älterer Fertighäuser und riet hierzu: „Begründen Sie Baukosten- und Marktanpassungsabschläge genau, lassen Sie sich Schadstoffgutachten vorlegen und berücksichtigen Sie die Kosten für diese.“
Prof. Stephan Kippes, Professor für Immobilienmarketing und Maklerwesen an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen sowie Leiter des IVD-Instituts, gab den Zuhörern einen kurzen Überblick über aktuelle Entwicklungen im Retail-Bereich, die für die Bewertung von Bedeutung sind. „Die Corona-Pandemie und ein stark wachsender Online-Handel stellen große Herausforderungen für den stationären Handel dar. Speziell in kleineren Städten und Gemeinden besteht die Gefahr, dass ganze Innenstädte Retail-technisch abkippen, mit erheblicher Konsequenz für Bewertungen“, so Prof. Kippes.
Dirk Schemmer, Sachverständiger aus Freiburg und Mitglied des IVD-Süd-Vorstands, beantwortete den Teilnehmern anschaulich wichtige Fragen zur Bewertung von gemischt genutzten Wohn- und Geschäftshäusern.
In einem abschließenden Vortrag präsentierte Stephan Zehnter vom Sachverständigenbüro Dröge Gebele Zehnter in München den „Freiburger Weg“ als eine Alternative zur ImmoWertV. „Für eine Vielzahl von Fragestellungen der täglichen Wertermittlungspraxis scheiden die bekannten Modelle und Auswertungen aus. Die eigene sachverständige Einschätzung und Erfahrung aus den verschiedenen Märkten gewinnt zunehmend an Bedeutung“, erklärte der Experte in diesem Zusammenhang.
In einer abschließenden Fragerunde konnten die Teilnehmer mit eigenen Themen an die Referenten herantreten.