PN 58 – Süddeutscher Immobilientag des IVD Süd in Schwäbisch Hall ein voller Erfolg

IVD Süd-Vorsitzender Martin Schäfer: „Neu eingeführte Abberufung des Verwalters ohne triftigen Grund schafft massiven Verlust an Planungssicherheit“

Am 7. und 8. Juli 2022 hielt der IVD Süd seinen traditionellen Jahreskongress mit Mitgliederversammlung im Tagungs- und Veranstaltungszentrum der Fassfabrik in Schwäbisch Hall ab. Auf dem Programm standen aktuelle Fachvorträge, eine spannende Fachausstellung sowie die jährliche Mitgliederversammlung des IVD Süd.

Nachdem in den vergangenen zwei Jahren ein Zusammenkommen in großer Runde coronabedingt schwierig war, freute sich der IVD Süd, seine Mitglieder dieses Jahr wieder persönlich begrüßen zu dürfen. Im Rahmen eines geselligen Willkommensabends in der historischen Kulisse Schwäbisch Halls im familiengeführten Landhaus Wolf startete das rundum gelungene Event am 7. Juli 2022.

Am 08. Juli 2022 eröffnete Martin Schäfer, Vorstandsvorsitzender des IVD Süd, schließlich den Süddeutschen Immobilientag und informierte über aktuelle fachspezifische Themen des Verbandes. „Die Novellierung des WEG-Rechts hat“, so Martin Schäfer, „einige Verbesserungen im Arbeitsalltag des Verwalters erreicht, z.B. wurde der Weg für virtuelle Eigentümerversammlungen geebnet, die Stellung des Verwalters gegenüber der WEG gestärkt sowie Beschlussfassungen zu baulichen Maßnahmen erleichtert.“ Doch auch die WEG-Novelle bringt einige negative Aspekte mit sich. Verwalter können nun auch ohne triftigen Grund abberufen werden. „Eine Abberufung ohne triftigen Grund bedeutet einen erheblichen Verlust der Planungssicherheit“, so der Vorstandsvorsitzende des IVD Süd. „Es gab und gibt gute Gründe warum eine Verwalterbestellung für mehrere Jahre erfolgt. Welchen Mehrwert der einzelne Eigentümer durch diese neue Freiheit hat, kann vermutlich nicht einmal der Gesetzgeber nachvollziehbar artikulieren.“

Die Angst vor einer platzenden Immobilienblase beschäftigt derzeit die Akteure am Wohnimmobilienmarkt. Prof. Stephan Kippes, Professor an der HfWU Nürtingen-Geislingen und Leiter des IVD-Instituts, beleuchtete in seinem Vortrag die aktuellen Entwicklungen am Markt in Anbetracht einer massiven Inflation sowie stark wachsender Zinsen. „Vor dem Hintergrund stetig steigender Baukosten, einer schwachen Konjunktur sowie zuletzt auch eines schnell wachsenden Zinsniveaus bei Immobiliendarlehen steht der Markt durchaus vor einer Trendwende“, so Prof. Stephan Kippes. „Die Zeiten steil steigender Kaufpreise sind für eine gewisse Zeit vorüber. In den aktuellen Krisenzeiten wirken mehrere gegenläufige Faktoren auf den Markt ein.“ Zwar könnte der Zinsanstieg und die Auswirkungen des Ukrainekrieges mit den verhängten und geplanten Sanktionen auf den Immobilienmarkt einen dämpfenden Effekt haben, aber auch angesichts dieser Unsicherheiten private wie auch institutionelle Investoren verstärkt dazu zu bewegen, Geld im sicheren Hafen einer Immobilienanlage unterzuzubringen.

Christoph Oberländer, Teamkoordinator Gewerbeerlaubnisse bei der IHK Heilbronn-Franken, gab den Zuhörern aktuelle Informationen zur viel diskutierten neuen Verwalterzertifizierung an die Hand.

Stephanie Schäfer, öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken, widmete sich mit einer sehr fundierten Darstellung dem Verkauf von Immobilien mit Schwarzbauten. In diesem Zusammenhang erläuterte die Fachfrau, wie typische Fehler frühzeitig erkannt und im Kaufvertrag berücksichtigt werden können.

Im Rahmen einer begleitenden Fachausstellung wurden neue Produkte und Dienstleistungen für Immobilienexperten vorgestellt.

Während der Mitgliederversammlung des IVD Süd am Nachmittag des 8. Juli 2022 bekamen die anwesenden Mitglieder einen Einblick sowohl in die vergangene als auch in die künftige Verbandsarbeit sowie in die Ergebnisse aus der Tätigkeit der Verbandsgremien.

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