PN 12 – Traditioneller Neujahrsempfang des IVD Süd fand am 03.02.2025 statt

Der bayerische Bauminister Christian Bernreiter beim Neujahrsempfang des IVD Süd: „Wir brauchen bessere steuerliche Anreize sowohl für Neubauten als auch für Sanierungen“

IVD-Präsident Dirk Wohltorf und IVD Süd-Vorsitzender Martin Schäfer fordern das Bauen endlich wieder in den Mittelpunkt zu stellen

Beim traditionellen Neujahrsempfang des IVD Süd, der eine über dreißigjährige Tradition hat, konnte der IVD Süd rund 170 geladene Gäste begrüßen. Festredner der Abendveranstaltung am 03.02.2025 war der Bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter. Die bedeutende immobilienwirtschaftliche Leitveranstaltung fand im Design Offices München statt, das in den oberen Etagen der Highlight Towers liegt und dem Event mit einem atemberaubenden Blick über München ein ganz besonderes Flair verlieh.

Als Festredner setzte sich Staatsminister Bernreiter in seiner viel beachteten Rede für eine höhere Bautätigkeit ein: „Bauen ist das beste Mittel gegen hohe Mieten. Leider ist die Lage der Baubranche nach wie vor schlecht, der frei finanzierte Wohnungsbau ist fast zum Erliegen gekommen. Der Freistaat unternimmt mit Maßnahmen wie dem Wohnbau-Booster Bayern mit verbesserten Konditionen und der Erhöhung des Fördervolumens auf über 1 Milliarde Euro bis hin zum Engagement der staatlichen Wohnungsbaugesellschaften alles, um möglichst viel bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Für das Jahr 2025 sind im Haushalt sogar rund 1,3 Milliarden Euro für die Wohnraumförderung in Bayern vorgesehen. Die gescheiterte Regierung in Berlin hat die Bauträger und Häuslebauer bisher aber im Regen stehengelassen.“

Weiter forderte Bauminister Christian Bernreiter steuerliche Impulse: „Wir brauchen bessere steuerliche Anreize sowohl für Neubauten als auch für Sanierungen, etwa eine dauerhafte Einführung einer degressiven Abschreibung für den Mietwohnungsbau und auch Steuerbegünstigungen für selbstgenutzten Wohnraum. Nur so können wir den freifinanzierten Wohnungsmarkt wieder entfesseln und Wohnen wieder bezahlbar machen. Dafür setze ich mich auch als Vorsitzender der Bauministerkonferenz ein.“

Im Mittelpunkt der Ansprache von Martin Schäfer, dem Vorstandsvorsitzenden des IVD Süd, stand speziell das Thema Mietpreisbremse, die er als „Mietpreistreiber“ bezeichnete, da sie die Produktion dringend benötigter Wohnungen abwürge und vielfach widersinnige Mietspiegel fördere. „Die Königinstraße direkt am Englischen Garten war im Münchner Mietspiegel, als die Mietpreisbremse eingeführt wurde, der Müllerstraße im Glockenbachviertel gleichgesetzt worden. In der Müllerstraße fährt übrigens die Straßenbahn, in der Königinstraße, in der man direkt am Englischen Garten wohnt, sind hingegen kaum Autos unterwegs – das kann doch nicht sein!“, so Martin Schäfer.

Weiter bemängelte er, dass die Kriterien der Mietspiegel sich vielerorts relativ unerklärlich und nicht nachvollziehbar von Mietspiegel zu Mietspiegel ändern. Ein München-Beispiel verdeutlicht das laut Martin Schäfer perfekt: „Einmal ist es wichtig, ob die Wohnung im Parterre liegt, im Mietspiegel darauf ist die Wohnungslage hingegen wieder Wurst. Am liebsten mag ich persönlich das Kriterium ‚einfacher Altbau‘. Warum ist ein Altbau, der möglicherweise sogar saniert ist, in dem das Dachgeschoß aber nicht ausgebaut ist und den Mietern Abstellflächen bietet, schlechter, als ein Altbau, bei welchem vor vielen Jahren das Dachgeschoß ausgebaut wurde, der übrige Teil des Gebäudes aber keine Sanierung erhalten hat?“

Deutlich Position gegenüber der Politik bezog IVD-Präsident Dirk Wohltorf; er fordert „von der Politik, dass sie beim Bauen auch das Bauen endlich wieder in den Vordergrund stellt. Häufig hat man den Eindruck, dass Klima- und Naturschutz sowie soziale Resilienz wichtiger sind als ein Dach über dem Kopf der Menschen. Oft wird schon reguliert und verboten, bevor überhaupt gebaut wird. Der Bau-Turbo in den derzeit diskutierten Varianten wäre ein erster Anfang. Es muss ein klares Bekenntnis zur Deregulierung oder zumindest zu einem Regulierungsmoratorium geben, das auch das Mietrecht einschließt.“

Weiter brach Dirk Wohltorf eine Lanze für Ein- und Zweifamilienhäuser: „Ein Drittel der Baufertigstellungen entfällt auf den Ein- und Zweifamilienhausbereich. Das Einfamilienhaus bleibt der große Traum der Deutschen. Es muss alles dafür getan werden, dass es dabei bleibt und den Menschen bei der Bildung von Wohneigentum geholfen wird. Dazu muss man an die Grunderwerbsteuer ran. Von Bayern lernen heißt auch, das Niveau der Grunderwerbsteuer bundesweit auf bayerisches Niveau zu senken. Mit Freibeträgen für Familien.“

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