PN 15 – München: Zweiter harter Corona-Lockdown dämpft Passanten-Zahlen in Kaufingerstraße erneut drastisch

IVD-Immotrend Nr. 6/2020.

Das IVD-Institut hat die wöchentliche Passantenfrequenz in der Kaufingerstraße in München seit Anfang 2020 auf Basis von hystreet.com (Dauerfrequenzzählung) analysiert.

„Bei Betrachtung der Frequenz-Kurve über den kompletten Zeitverlauf lassen sich zwei besonders einschneidende „Corona-Dellen“ ausmachen“, erläutert Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Während der harten Lockdown-Maßnahmen im Frühjahr 2020 sowie ab Mitte Dezember 2020 brachen die Passanten-Zahlen in der beliebten Kaufingerstraße drastisch ein.“

In Kalenderwoche 9/2020 erfuhr die Top-Einkaufsmeile die höchste Frequenzzahl im Betrachtungszeitraum, hier wurden rd. 522.000 Passanten gezählt (nicht in die Analyse einbezogen wird KW 1/20 mit ihrer silvesterbedingt hohen Passanten-Zahl).

Mit Beginn der Ausgangsbeschränkungen sowie der Schließung u.a. von stationärem Einzelhandel und Gastronomie wurde in KW 13/20 der absolute Tiefpunkt erreicht; gerade einmal 31.000 Passanten (6 % des Jahreshöchstwertes) durchquerten während der kompletten Woche die sonst so hochfrequentierte Kaufingerstraße.

Etwa von KW 16/20 an erholte sich die Passantenfrequenz nach diesem massiven Schock von Woche zu Woche etwas. Ein vermindertes Infektionsgeschehen in den Sommermonaten erlaubte Lockerungen und die Menschen zog es wieder vermehrt in die innerstädtische Einkaufsstraße.

Während der zweite Lockdown ab Herbst 2020 mit moderateren Maßnahmen begann („Lockdown light“), mussten ab KW 51/20 u.a. Einzelhandel und Gastronomie ihren stationären Betrieb erneut einstellen. Die Passanten-Zahlen in der Kaufingerstraße pendeln sich seitdem auf einem ähnlich niedrigen Niveau ein, wie es bereits im Frühjahr beobachtet werden konnte. In KW 6/21 Mitte Februar 2021 durchquerten rd. 55.000 Menschen die Einkaufsmeile.

„Komplette Filialschließungen im Frühjahr 2020, eine deutlich unter dem Normalniveau liegende Kundenzahl während der Lockerungen im Sommer sowie ein massiv eingeschränktes Weihnachtsgeschäft aufgrund erneuter Schließungen ab Mitte Dezember 2020 machen dem stationären Einzelhandel seit Anbeginn der Pandemie schwer zu schaffen,“ so Prof. Kippes: „Während der ohnehin immer stärker werdende Online-Handel boomt wie selten zuvor, kündigen auch immer mehr große Händler an, ihren stationären Betrieb künftig deutlich zurückzufahren.“

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