Nach einer Analyse des Marktforschungsinstituts des IVD Süd e.V. auf Basis des vom Bundesministerium für Finanzen erhobenen Grunderwerbsteueraufkommens lagen die Immobilienumsätze in Bayern im Jahr 2021 bei insgesamt 72 Mrd. €.
„Die seit nunmehr rund zwei Jahren andauernde Corona-Pandemie konnte die Dynamik an den Immobilienmärkten zu keiner Zeit merklich bremsen“, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Mit einem bayernweiten Umsatzvolumen von insgesamt 72 Mrd. € wurde im abgelaufenen Jahr 2021 abermals eine Bestmarke aufgestellt“.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Immobilienumsätze im Freistaat 2021 um beachtliche +11,9 %. Im Jahr 2020, als die Corona-Pandemie Deutschland erreichte, fiel das Plus mit 7,1 % zumindest etwas gedämpfter aus. Im langfristigen Vergleich seit 2011 wuchs das Transaktionsvolumen um mehr als das Doppelte (+113,9 %).
Über das Jahr 2021 hinweg zeigte sich der Immobilieninvestmentmarkt in Bayern, trotz eines harten Corona-Lockdowns zu Beginn des Jahres, durchgängig äußerst dynamisch. In den vier Jahresquartalen lag das Transaktionsvolumen zwischen rd. 16,4 und 19,8 Mrd.€.
„Die Gründe für den Dauerboom am bayerischen Immobilieninvestmentmarkt sind vielfältig“, erklärt Prof. Stephan Kippes. „Unter anderem eine auch in Krisenzeiten robuste Wirtschaft, fehlende Anlagealternativen sowie die anhaltende Niedrigzinsphase in Verbindung mit Strafzinsen auf Erspartes machen Immobilien für Investoren weiterhin attraktiv.“
Ein erster Schritt aus der Nullzinspolitik könnte unterdessen unmittelbar bevorstehen. Die US-amerikanische Notenbank steuert auf eine baldige Erhöhung der Leitzinsen zu. Dass dadurch die Dynamik am Immobilieninvestmentmarkt merklich gedämpft wird, ist jedoch nicht zu erwarten.
Auch in der bundesweiten Betrachtung verzeichneten die Immobilienumsätze im abgelaufenen Jahr 2021 ein sehr deutliches Plus von 13,7 % gegenüber 2020. Insgesamt wurden in den 16 Bundesländern Immobilien im Gesamtwert von 353,2 Mrd. € umgesetzt (2020: 310,7 Mrd. €).
Die Immobilienumsatzanalyse des IVD-Instituts basiert auf den Grunderwerbsteuerdaten, das heißt der durch die Finanzverwaltung vereinnahmten Grunderwerbsteuer. Grunderwerbsteuerbefreite familieninterne Umschichtungen oder Share-Deals, bei denen Immobilien in einem Unternehmensmantel gehandelt werden, sind in den untersuchten Immobilienumsätzen nicht enthalten.
