PN 51 – Stuttgart: Corona-Lockerungen lassen Passanten-Zahlen in der Königstraße wieder spürbar ansteigen

IVD-Immotrend Nr. 18/2021.

Das IVD-Institut hat die wöchentliche Passanten-Frequenz in der Königstraße in Stuttgart seit Anfang 2020 auf Basis von hystreet.com (Dauerfrequenzzählung) analysiert.

„Die Passanten-Zahlen in der beliebten Stuttgarter Königstraße unterliegen im Zeitverlauf seit Anfang 2020 starken coronabedingten Schwankungen“, erklärt Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Dank der weitreichenden Lockerungen im Frühjahr 2021 kehren nun auch die Menschen vermehrt in die Einkaufsstraße zurück. Für den stationären Einzelhandel sowie die Gastronomie, die beide erheblich unter der Pandemie leiden, zeichnet sich endlich auch wieder ein Licht am Ende des Tunnels ab.“

Die höchste wöchentliche Passanten-Frequenz in der Betrachtung seit Anfang 2020 stammt nach wie vor aus der Vor-Corona-Zeit. In Kalenderwoche 6/2020 Anfang Februar 2020 durchquerten insgesamt rd. 345.000 Passanten (100 %) die Stuttgarter Königstraße – aus der Betrachtung ausgeschlossen wird die atypische KW 1/2020 mit ihrem „Silvester-Effekt“. Die beiden Tiefpunkte wurden während der einschneidenden Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 und zum Jahreswechsel 2020/2021 gemessen: In KW 13/2020 lag die wöchentliche Passanten-Frequenz bei ca. 50.000 (14 %), in KW 52/2020 bei rd. 71.000 (21 %).

Bereits im Sommer 2020, als das Infektionsgeschehen abnahm und die Corona-Maßnahmen gelockert wurden, kehrten die Menschen vermehrt in die Stuttgarter Innenstadt zurück. Dieser positive Trend zeichnet sich nun auch im Frühjahr 2021 ab. In KW 22/2021 Ende Mai/Anfang Juni 2021 wurden rd. 275.000 Passanten (80 %) am Messpunkt in der Königstraße gezählt – angetrieben u.a. durch die Pfingstferien in Baden-Württemberg. In KW 23/2021 waren ca. 254.000 Passanten (74 %) in der Einkaufsstraße unterwegs.

„Für den stationären Einzelhandel und die Gastronomie ist es elementar, ihre Kunden nun auch wieder unter weniger restriktiven Maßnahmen begrüßen zu dürfen,“ so Prof. Stephan Kippes. „Ein negativer tagesaktueller Corona-Test sowie eine vorherige Terminvereinbarung haben viele Kunden vom Gastronomiebesuch bzw. Shopping in der Innenstadt abgehalten – die fehlenden Umsätze konnten nicht ansatzweise ausgeglichen werden.“

Trotz der nun wieder erfreulicheren Aussichten hat die Pandemie zweifelsohne eine große Schneise in die Handels- und Gastronomie-Landschaft geschlagen. Betriebsaufgaben sowie das Ausdünnen vieler Filialnetze in Folge einer immer stärker werdenden Fokussierung auf den Online-Handel treffen auch den Top-Standort Stuttgart. Dennoch, so ist sich Prof. Stephan Kippes sicher, werden sich auch zukünftig neue Mieter einfinden: „Mit wieder deutlich volleren Innenstädten wird die Nachfrage nach gewerblichen Flächen in den Top-Lagen auch wieder anziehen, wenngleich, zumindest vorerst, nicht mehr die Mieten aus Vor-Corona-Zeiten erzielt werden.“

Hier erhalten Sie die PN als PDF-Datei