Nach einer Analyse des Marktforschungsinstituts des IVD Süd e.V. auf Basis des erhobenen Grunderwerbssteueraufkommens lagen die Immobilienumsätze in Baden-Württemberg in den ersten drei Monaten 2021 bei insgesamt 12,5 Mrd. €.
„Der Immobilieninvestmentmarkt in Baden-Württemberg zeigt sich weiterhin nahezu unbeeindruckt von der Corona-Pandemie“, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Im ersten Quartal 2021 wurden Immobilien im Gesamtwert von 12,5 Mrd. € umgesetzt, was einem deutlichen Plus von 7,4 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum entspricht.“
Seit 2017 steigen die Immobilienumsätze in Baden-Württemberg sprunghaft an – selbst die strikten Beschränkungen im von der Corona-Krise geprägtem Jahr 2020 konnten dieser Dynamik keinen Abbruch tun. Mit einem Gesamttransaktionsvolumen von 45,1 Mrd. € (+8,0 % gegenüber 2019) wurde 2020 eine neue Bestmarke aufgestellt.
Ein leichter Einbruch bei den Immobilienumsätzen, der mit einer allgemeinen Verunsicherung am Markt zu Beginn der Krise zu erklären ist, konnte lediglich im zweiten Quartal 2020 beobachtet werden, als das Gesamttransaktionsvolumen in Baden-Württemberg mit 10,3 Mrd. € spürbar unter den anderen drei Jahresquartalen lag. Ein starkes drittes und viertes Quartal 2020 sorgten schließlich für einen neuen Jahreshöchstwert, ehe sich dieser positive Trend auch im ersten Quartal des laufenden Jahres fortsetzte.
Auch in der bundesweiten Betrachtung erweist sich der Immobilienmarkt weiterhin als sehr dynamisch: In den ersten drei Monaten 2021 wurden Immobilien im Gesamtwert von 90,6 Mrd. € umgesetzt. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum bedeutet dies ein Plus von 3,6 %.
„Für viele private Anleger bleibt die Investition in Immobilien, v.a. aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase, nahezu alternativlos“, erklärt Prof. Stephan Kippes. „Gerade in den Ballungszentren hat daher eine weiterhin wachsende Nachfrage bei gleichzeitig unzureichender Bautätigkeit die Immobilienpreise und somit auch die Umsätze je Verkauf merklich in die Höhe getrieben. Wären noch mehr Immobilienangebote verfügbar gewesen, wäre der Anstieg der letzten Jahre noch deutlich stärker ausgefallen, allerdings ist die Bereitschaft eine Immobilie zu verkaufen aus den gleichen Gründen relativ gering, aus denen es Anleger aus anderen Anlageformen in den Kauf von Immobilien zieht.“
Die Immobilienumsatzanalyse des IVD-Instituts basiert auf den Grunderwerbsteuerdaten, das heißt der durch die Finanzverwaltung vereinnahmten Grunderwerbsteuer. Share-Deals, bei denen Immobilen in einem Unternehmensmantel gehandelt werden oder auch grunderwerbsteuerbefreite familieninterne Umschichtungen sind in den untersuchten Immobilienumsätzen nicht enthalten.