PN 75 – Immobilienumsätze in Baden-Württemberg in der ersten Jahreshälfte 2024 mit über +7 % im Aufwind

Auf Deutschlandebene ist immer noch ein Rückgang zu verzeichnen

„Nach zwei verhaltenen Jahren am Wohneigentumsmarkt scheint die Stimmung wieder zu wechseln. Deutlich mehr Kaufanfragen sorgen dafür, dass der Markt in Baden-Württemberg allmählich in Fahrt kommt“, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Das Transaktionsvolumen ist im ersten Halbjahr 2024 erstmals seit der Zinswende mit 7,3 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum im Plus und erreicht einen Wert von 17,8 Mrd. €. Somit gehört neben Bayern (+11,6 %) auch Baden-Württemberg zu den Bundesländern, die als erste die Talsohle durchschritten haben.“

Der positive Lichtblick aus den süddeutschen Bundesländern kann noch nicht auf ganz Deutschland übertragen werden. Zwischen Januar und Juni 2024 wurde ein Immobilienumsatzvolumen in Höhe von insgesamt 114,9 Mrd. € (-2,3 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2023) registriert.

Auch wenn das gesteigerte Interesse am Erwerb von Wohnimmobilien nicht immer zum Vertragsabschluss führt, ist die höhere Anzahl von Kaufanfragen als sicheres Zeichen einer allmählichen Erholung zu werten.

„Derzeit wird am Wohneigentumsmarkt viel gepokert und gehandelt, immer mehr Marktteilnehmer greifen jedoch bei geeigneten Preisen zu“, beschreibt Prof. Kippes die aktuelle Lage. „Obwohl eine leichte Belebung am Markt beobachtet wird, bleibt die Gesamtnachfrage nach Immobilien in der ersten Hälfte 2024 noch deutlich unter dem Niveau vor der Zinswende. Ein verbessertes Finanzierungsumfeld könnte hier in den kommenden Monaten neue Impulse setzen: Ab September 2023 verblieb der EZB-Leitzins über längere Zeit auf konstantem Niveau, im Juni 2024 wurde eine Zinssenkung von -0,25 % vorgenommen. Seit März 2023 geht die Inflation stetig nach unten; auch die Zinshöhe für Wohnungsbaukredite gibt seit Ende 2023 nach. Dies sind alles wichtige Faktoren, die positiv stimmen.“

Die Immobilienumsatzanalyse des IVD-Instituts basiert auf den Grunderwerbsteuerdaten, das heißt der durch die Finanzverwaltung vereinnahmten Grunderwerbsteuer. Share-Deals, bei denen Immobilien oder auch grunderwerbsteuerbefreite familieninterne Umschichtungen in einem Unternehmensmantel gehandelt werden, sind in den untersuchten Immobilienumsätzen nicht enthalten.

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