Die Rückgänge der Baugenehmigungen im Zeitraum 2022-2023 von -24,7 % in Bayern und -32,9 % in Baden-Württemberg wecken jedoch Befürchtungen für die kommenden Jahre.
Laut den statistischen Landesämtern haben die Baufertigstellungszahlen in den beiden süddeutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg 2023 gegenüber dem Vorjahr zugenommen. In Bayern wurden 57.077 Baufertigstellungen ermittelt (+5,5 % gegenüber 2022), in Baden-Württemberg waren es 37.247 (+7,8 %). Gezählt wurden hierbei Wohneinheiten in neuerrichteten Wohngebäuden.
„Es ist durchaus erfreulich, dass in Bayern und Baden-Württemberg im Jahresvergleich steigende Baufertigstellungszahlen gemessen wurden“, erklärt Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Dennoch wurden auch in Süddeutschland deutlich zu wenige Wohnungen fertiggestellt, um das von der Bundesregierung angepeilte Ziel von deutschlandweit 400.000 neuen Wohnungen zu erreichen.“ Statt den angestrebten 400.000 Wohnungen wurden auf Bundesebene 2023 lediglich rund 295.000 Wohneinheiten errichtet.
Die andauernde Krise in der Baubranche, die aus den sinkenden Baugenehmigungszahlen seit Ende 2022 resultiert, wird sich zudem erst in den kommenden Jahren in den Baufertigstellungszahlen widerspiegeln. Prof. Stephan Kippes merkt hierzu pessimistisch an: „Was die Wohnungsfertigstellungen angeht, gilt, das dicke Ende kommt noch. In den Folgejahren sind trotz der Anstiege in 2023 Rückgänge zu erwarten, die die Wohnungsengpässe vielerorts verschärfen werden. Die Politik muss jetzt entschieden handeln und die Neubautätigkeit fördern, um dem entgegenzuwirken.
