Mietmarkt: Nachfrage stabil, Qualität entscheidet
„Der Coburger Kaufmarkt für Wohnimmobilien zeigt sich aktuell verhalten. Insbesondere sanierungsbedürftige Bestandsobjekte stehen zunehmend unter Druck, während gut erhaltene Immobilien ihre Preisstabilität weitgehend bewahren. Das gestiegene Objektangebot in den letzten Jahren signalisiert, dass potenzielle Käufer ihre Entscheidungen zunehmend mit großer Sorgfalt treffen“, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts, anlässlich der Veröffentlichung des neuen CityReports Coburg, der die Marktentwicklung auf dem Wohnimmobilienmarkt der Stadt analysiert und Auskunft über das aktuelle Kauf- und Mietpreisniveau gibt. „Käufer sind kritischer geworden und kalkulieren notwendige Investitionen konsequent in den Kaufpreis ein.“
Gefragt sind derzeit vor allem barrierefreie 2- bis 3- Zimmerwohnungen mit niedrigen Nebenkosten und gutem energetischem Standard. Im Einfamilienhaussegment konzentriert sich die Nachfrage auf barrierearme Objekte mit rund 160 m² Wohnfläche in ruhigen, gut strukturierten Wohnlagen – vorausgesetzt, der bauliche Zustand ist solide und größere Sanierungsmaßnahmen sind nicht erforderlich.
Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich das Käuferprofil gewandelt. Immer häufiger treten Kaufinteressenten mit hohem Eigenkapital oder überdurchschnittlichem Einkommen auf. Für Kaufwillige mit geringer Kapitalausstattung wird es zunehmend schwieriger, eine Finanzierung zu realisieren. Dies verstärkt den Preisdruck bei weniger gefragten Immobilien zusätzlich.
Auch auf dem Coburger Grundstücksmarkt zeigt sich ein differenziertes Bild: Während Baugrundstücke in gefragten Lagen nach wie vor hohe Preise erzielen, verlieren Grundstücke mit infrastrukturellen Schwächen an Attraktivität. Die aktuell hohen Baukosten verschärfen diese Entwicklung zusätzlich und wirken sich dämpfend auch auf die Nachfrage nach neuerrichteten Immobilien aus. Das Angebot an Neubauobjekten ist in den Randlagen Coburgs und den Umlandgemeinden ausreichend, in zentralen Innenstadtlagen herrscht jedoch weiter Knappheit. Dies schlägt sich entsprechend in den Preisen nieder.
Eigentumswohnungen aus dem Bestand kosteten im Frühjahr 2025 in Coburg im Schnitt 1.630 €/m², neuerrichtete Objekte lagen bei 3.650 €/m². Gegenüber Herbst 2024 nahmen die Preise für Bestandsimmobilien um +1,9 % zu, im Neubau blieben die Werte stabil.
Bei Häusern zum Kauf wurden in einigen Segmenten weiterhin leichte Korrekturen nach unten festgestellt: Im Bestand kosteten freistehende Einfamilienhäuser in Coburg im Frühjahr 2025 im Schnitt 322.000 € (-0,3 % gegenüber Herbst 2024). Doppelhaushälften lagen bei 293.000 € (-0,7 %), Reihenmittelhäuser bei 223.000 € (+1,4 %). Im Neubau mussten Käufer im Frühjahr 2025 für Doppelhaushälften durchschnittlich 545.000 € (+/-0,0 % gegenüber Herbst 2024) und für Reihenmittelhäuser 485.000 € (+/-0,0 %) bezahlen.

„Der Coburger Mietmarkt bleibt von einer konstanten Nachfrage geprägt, die jedoch zunehmend qualitätsorientiert ausfällt. Besonders begehrt sind zentrale 2- bis 3- Zimmerwohnungen mit guter Ausstattung und moderaten Betriebskosten“, erklärt Michael Leib vom IVD-Mitgliedsunternehmen Leib Immobilien GmbH aus Coburg. „Das Angebot in der Innenstadt ist nach wie vor angespannt, vor allem barrierefreie Wohnungen mit niedrigem Energieverbrauch sind knapp. Dagegen stehen zahlreiche, aber schwer vermittelbare Altbauwohnungen mit hohen Nebenkosten.“
Die Neuvertragsmieten für Wohnungen haben in Coburg im Frühjahr 2025 leichte Anstiege zu verzeichnen. Für Altbauobjekte werden aktuell im Durchschnitt 8,40 €/m² (+1,2 % gegenüber Herbst 2024), für Bestandsobjekte 7,90 €/m² (+1,3 %) und für Neubauobjekte 9,50 €/m² (+2,2 %) bezahlt.
Alle in dieser Pressemeldung genannten Werte beziehen sich, sofern nicht anders erwähnt, auf den guten Wohnwert bzw. die gute Wohnlage und sind nicht inflationsbereinigt.
Neugierig auf alle Zahlen und Trends? Den vollständigen CityReport Coburg 2025 finden Sie im Webshop.
