PN 87 – Wohnungsneubau in Bayern: im ersten Halbjahr 2025 weiter auf dem Niveau des schwachen Vorjahres

Zahl der genehmigten Wohnungen in München: 53 % unter dem Wert von 2024

„Die Baubranche in Bayern ist weiterhin in einer erheblichen Krise. Massiv gestiegene Baukosten in den letzten Jahren, ein noch immer vergleichsweise hohes Zinsniveau sowie hohe Auflagen an Neubauten mit deutlich zu geringen Fördermöglichkeiten bremsen die Neubautätigkeit auch im Sommer 2025 spürbar aus“, erklärt Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Während der Wohnungsneubau bayernweit auf der Stelle tritt, verzeichnet die Landeshauptstadt München als teuerste deutsche Immobilienmetropole mit dem größten Wohnraumengpass extrem schwache Baugenehmigungszahlen.“

Quelle: Bay. Landesamt für Statistik, IVD-Institut

Während 2022 bayernweit monatlich im Schnitt noch knapp 5.500 neue Wohnungen zum Bau freigegeben wurden, so schrumpfte dieser Wert 2023 um etwa ein Viertel (-24,7 %) auf nur noch 4.100 Einheiten. Mit einem weiteren Minus von 16,2 % im Jahresvergleich setzte sich dieser Abwärtstrend 2024 fort. Im ersten Halbjahr 2025 bleiben die niedrigen Zahlen auf einem ähnlichen Niveau: Mit monatlich durchschnittlich 3.550 genehmigten Wohnungen wurde das äußerst schwache Vorjahresniveau um +3 % leicht überboten – insgesamt liegen die aktuell gemeldeten Zahlen weiter erheblich unter dem eigentlichen Bedarf.

In der Landeshauptstadt München war die Entwicklung der Genehmigungszahlen in den Jahren 2022 bis 2024 – entgegen dem bayernweiten Abwärtstrend – von einigen Schwankungen gekennzeichnet. Den zwei schwachen Jahren 2022 und 2024 stand das etwas bessere Jahr 2023 gegenüber, das durch einen deutlichen „Ausreißer nach oben“ im November 2023 geprägt war. Die erste Jahreshälfte 2025 stellte sich jedoch äußerst schwach dar: Im Schnitt wurde monatlich nur für 280 neue Wohnungen eine Baufreigabe erteilt. Die Genehmigungszahlen haben sich somit im Vergleich zum Vorjahresniveau mehr als halbiert (-53 %). „Gerade dort, wo der Bedarf an neuen Wohnungen mit am höchsten ist, ist der Rückgang der Baugenehmigungen besonders schmerzhaft. Es ist wichtig, dass die neue Bundesregierung umfassend aktiv wird, die Bautätigkeit anzukurbeln“, so Prof. Stephan Kippes.

Quelle: Bay. Landesamt für Statistik, IVD-Institut

Redaktioneller Hinweis: Das IVD Institut bezieht sich in seiner Analyse auf genehmigte Wohnungen in neuen Wohngebäuden. Die Genehmigungszahlen basieren auf Auswertungen des Bayerischen Landesamts für Statistik. Unter Umständen kann es zu nachträglichen Korrekturen der Zahlen, zum Beispiel durch Nachmeldungen, kommen.

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