Im Bundesdurchschnitt Zunahme von +6 %
„In den Jahren 2022 und 2023 sorgte die Zurückhaltung der Kaufinteressenten beim Immobilienerwerb für eine getrübte Stimmung am Wohneigentumsmarkt in Bayern, die eine deutliche Marktabkühlung hervorbrachte“, erklärt Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „2024 war von einem Erholungstrend geprägt. Immer mehr Marktteilnehmer greifen bei – in den vergangenen zweieinhalb Jahren – deutlich gesunkenen Kaufpreisen zu. Trotz der allmählichen Belebung bleibt die Gesamtnachfrage nach Wohnimmobilien jedoch weiterhin deutlich unter dem Niveau vor der Zinswende“.
Das Jahr 2024 startete in Bayern mit einem relativ schwachen Transaktionsvolumen von 11,5 Mrd. € im ersten Quartal. Die Umsatz-Entwicklung bekam im zweiten Quartal 2024 einen spürbaren Schub und erreichte 12,6 Mrd. €. Beflügelt durch sinkende Hypothekenzinsen stieg die Immobiliennachfrage, sodass im dritten und vierten Quartal 2024 Immobilienumsätze von jeweils 12,9 Mrd. € erzielt wurden. „Die in 2024 steigenden Immobilienumsätze deuten darauf hin, dass das Marktgeschehen dynamischer wird und die schwierige Phase bald überstanden sein könnte.“
Zwei Jahre in Folge (2022 und 2023) wich die Entwicklung der Immobilienumsätze von ihrem seit 2005 kontinuierlich wachsenden Kurs – abgesehen von der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 – ab. Während der Rückgang des Transaktionsvolumens 2022 -8,7 % im Vergleich zu 2021 aufwies, fiel der Rückgang im Jahresvergleich 2022 – 2023 mit -32,1 % sehr drastisch aus. 2024 wurden die ersten Erholungstendenzen in Bayern deutlich: Mit einem Plus von 11,8 % wurden Immobilienumsätze in Hohe von insgesamt 49,9 Mrd. € erzielt. Hiermit lag das Transaktionsvolumen 2024 leicht unter dem beachtlichen Niveau des Jahres 2016.
Auch in der gesamtdeutschen Betrachtung stiegen die Immobilienumsätze auf den Immobilienmärkten im abgelaufenen Jahr 2024 um +5,5 % gegenüber dem schwachen Jahr 2023. Die Anstiege im Deutschland-Trend fielen damit deutlich moderater aus als der Anstieg im Bayern-Trend. Im Jahr 2024 wurden in den 16 Bundesländern Immobilien im Gesamtwert von 242,1 Mrd. € umgesetzt (2023: 229,5 Mrd. €).
Die Immobilienumsatzanalyse des IVD-Instituts basiert auf den Grunderwerbsteuerdaten, das heißt der durch die Finanzverwaltung vereinnahmten Grunderwerbsteuer. Grunderwerbsteuerbefreite familieninterne Umschichtungen oder Share-Deals, bei denen Immobilien in einem Unternehmensmantel gehandelt werden, sind in den untersuchten Immobilienumsätzen nicht enthalten.