Mietmarkt unter Druck – Engpass in beliebten Lagen
„Nach zweieinhalb Jahren mit Preisrückgängen und schwächerer Nachfrage zeigt sich am Wohneigentumsmarkt in Fürth eine deutliche Stabilisierung. Das Zinsniveau hat sich gefestigt und Käufer beginnen sich auf das neue Marktumfeld einzustellen. Zwar bleibt die Kaufzurückhaltung noch spürbar, doch die Nachfrage nimmt wieder zu“, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts, anlässlich der Veröffentlichung des neuen CityReports Fürth, der die Marktentwicklung auf dem Wohnimmobilienmarkt der Stadt analysiert und Auskunft über das aktuelle Kauf- und Mietpreisniveau gibt. „Besonders gefragt sind Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser mit guter energetischer Ausstattung in attraktiven Lagen. Käufer legen zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit und niedrige Betriebskosten, was energieeffiziente Immobilien stark in den Fokus rückt. Dagegen geraten unsanierte Bestandsobjekte unter Druck – hier sind in den kommenden Monaten weitere Preisabschläge zu erwarten.“
Auf dem Grundstücks- und Neubauimmobilienmarkt ist ebenfalls eine differenzierte Entwicklung zu beobachten: Während hochwertige, gut gelegene Neubauten nach wie vor nachgefragt werden, verlieren Objekte mit einfacher Ausstattung oder in weniger gefragten Lagen an Attraktivität. Gleichzeitig wächst das Angebot, da viele bereits fertiggestellte Projekte noch nicht verkauft sind. Grund hierfür ist die Zurückhaltung vieler Käufer, wodurch sich bereits fertiggestellte, aber noch nicht verkaufte Projekte am Markt ansammeln. Dieser Angebotsüberhang wirkt sich moderat auf die Preisentwicklung aus, die aktuell leicht rückläufig ist.
Neben den klassischen Eigennutzern treten zunehmend Kapitalanleger als aktive Marktteilnehmer auf. Ihr Interesse konzentriert sich vor allem auf Objekte, die als wertstabile Anlage gelten und nur einen geringen Modernisierungsbedarf aufweisen.
Im Frühjahr 2025 kosteten Eigentumswohnungen aus dem Bestand in Fürth durchschnittlich 2.450 €/m², neu errichtete Objekte lagen bei 4.120 €/m². Im Vergleich zum Herbst 2024 entspricht dies Preisveränderungen von -1,2 % bzw. +0,2 %.

Am Markt für Bestandsimmobilien zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Im Frühjahr 2025 kosteten freistehende Einfamilienhäuser durchschnittlich 515.000 € – ein Rückgang von -1,0 % gegenüber Herbst 2024. Doppelhaushälften lagen bei 484.000 € (+0,2 %), Reihenmittelhäuser blieben mit durchschnittlich 431.000 € preislich stabil.
„Der Mietwohnungsmarkt in Fürth ist derzeit durch eine anhaltend hohe Nachfrage bei gleichzeitig knappem Angebot geprägt. Besonders in begehrten Wohnlagen zeigt sich ein deutlicher Nachfrageüberhang, was zu einem weiteren Anstieg der Mietpreise führt“, berichtet Philip Lang, MRICS, zertifizierter Sachverständiger aus Nürnberg sowie Mitglied in den Gutachterausschüssen Landkreis Fürth, Landkreis Erlangen Höchstadt und bei der Stadt Fürth. „Besonders moderne 2- bis 3-Zimmerwohnungen mit guter Ausstattung und hoher Energieeffizienz sind stark gefragt, vor allem bei Singles, Paaren und kleinen Haushalten. In guten Wohnlagen ist mit weiteren Mietsteigerungen zu rechnen, da neue Mietwohnprojekte nur zögerlich auf den Markt kommen.“
Im Frühjahr 2025 lagen die Neuvertragsmieten für Wohnungen in Fürth durchschnittlich bei 10,30 €/m² für Altbauobjekte, 10,80 €/m² für Bestandswohnungen und 12,50 €/m² für Neubauwohnungen. Im Vergleich zum Herbst 2024 stiegen die Mieten für Altbauwohnungen um 1,0 %, während die Mietpreise für Bestands- und Neubauobjekte auf dem bisherigen Niveau blieben.
Alle in dieser Pressemeldung genannten Werte beziehen sich, sofern nicht anders erwähnt, auf den guten Wohnwert bzw. die gute Wohnlage und sind nicht inflationsbereinigt.
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